top of page
Suche
AutorenbildTête à Tête

Podcast 5


A: Ja okay, gut. Ich versuche mal auf Deutsch anzufangen. Ich heiße Andrea, ich habe einen Doppelnamen. Mein Name ist Andrea, ich bin seit 32 Jahren verheiratet und ich habe zwei Kinder. Und mein Französisch ist nicht sehr gut. Für mich ist es sehr schwierig Sprachen zu lernen. Jetzt sind Sie dran!

P: Danke, aber es ist sehr, sehr gut. Doch, doch, man versteht ihr Französisch gut. Ich bin nicht in der Lage so gut deutsch zu sprechen, obwohl meine Frau Deutschlehrerin ist. Außerdem habe ich auch zwei Kinder aber sie sind noch klein. Ein Junge namens Johan, 6 Jahre alt und eine Tochter, 5 Jahre alt (Lachen). Und ich bin 73…

A: Gut, très bien (Lachen). Sie sind ein Vater der sehr ... Sie werden im Geist jung gehalten …

P: Genau! Außerdem ist meine Frau Lehrerin in Rennes und macht Austausche mit Erlangen. Ich war schon in Erlangen, auf dem Weihnachtsmarkt zum Beispiel.

A: Okay, wobei der Weihnachtsmarkt … Wir hatten im letzten Jahr keinen Weihnachtsmarkt …

P: In Frankreich auch nicht. Es war das gleiche, mit den Ausgangssperren war es nicht möglich Feste zu veranstalten. Vielleicht nächstes Jahr! Wir werden es versuchen … Ansonsten: Ich bin im Ruhestand … einem Teilruhestand, weil ich auch Künstler bin. Ich schreibe meine eigenen Lieder, durch den Lockdown habe ich aufgehört, aber ich habe weiterhin Auftritte (lacht).

A: Okay! Geben Sie Konzerte in Erlangen oder in Deutschland?

P: Ich bin vor einigen Jahren in Deutschland aufgetreten, in Frankfurt J’en ai fait en Allemagne il y a quelques années déjà, à Frankfurt, Ahaus, … in der Nähe von München im Rahmen der Städtepartnerschaft. Und dann… ich erinnere mich nicht mehr so gut… Münster? Das war mit Comenius mit Studenten zusammen. Ein internationaler Austausch zwischen den Ländern. Es haben sich also Menschen aus verschiedenen Ländern getroffen. Russland war dabei, Deutschland, Irland, Frankreich, ich weiß nicht mehr genau, Italien vielleicht. Ich war also dort mit meinem Pianisten um den musikalischen Part zu übernehmen (Lachen).

A: Okay, wow sehr gut (Lachen)! Haben Sie Videos auf YouTube?

P: Habe ich, ja …

A: Und wie finde ich das?

P: Na, mit meinem Namen, Philippe Méheut : P.H.I.L.I.P.P.E M.E.H.E.U.T.

A: Ich werde Sie finden.

P: Kein Problem (Lachen).

A: Ich werde es versuchen, je vais essayer, oui. Ähm, Sie möchten auch die Welt entdecken?

P: Entdecken? Ähm … Das ist jetzt ein bisschen spät für mich (Lachen)! Nein, nein, wir haben sie schon entdeckt, aber ich meine … Deutschland kenne ich schon ein bisschen. Erlangen ist ja schonmal in Bayern. Also habe ich natürlich eine Reise durch Bayern gemacht. Und dann der Norden… ich bin nie bis in den Norden gekommen, bis nach Hamburg (Lachen).

A: Okay! Und in Hamburg, wollen Sie die Elbphilharmonie besichtigen?

P: Ich weiß es nicht. Ich kehre gerne dorthin zurück, wo ich bereits war. Nach Heidelberg …

A: Oh das ist sehr schön!

P: Nürnberg (Lachen), Stuttgart …

A: Mein Sohn wohnt in München und jetzt können Sie dort unseren Sohn besuchen. Es ist sehr schön dort! Erlangen ist nicht so schön.

P: Ich war in München, ja, auch um die Weihnachtsmärkte zu sehen.

A: Aber wollen Sie mit ihren Kindern Besichtigungen machen? Sie sind noch sehr klein … Sie besichtigen nicht so gerne Städte, oder?

P: Oh doch! Wir gewöhnen sie daran, doch, doch. Wir nehmen sie mit in die Oper, wir nehmen sie mit ins Theater … also an ihr Alter angepasst. Vor kurzem haben wir die Proben zu Rinaldo von Händel gesehen (lacht).

A: Was? Das letzte Wort habe ich nicht verstanden…

P: Händel, die Proben zu Rinaldo, vor zwei Tagen war das und es gefällt ihnen (lacht).

A: Oh, sehr gut.

P: Auf dem Fragebogen habe ich noch gesehen … ich glaube Sie mögen das Meer…

A: Ich auch.

P: Ja. Ich bin ja Breton, ich bin in der Bretagne geboren und habe in Saint-Malo meine ersten Schritte gemacht.

A: Vor zwei Jahren haben wir die Bretagne besichtigt, das Finistère, um die Städte aus einem französischen Krimi und des Kommissar Dupin zu sehen. Also der Kommissar Dupin ist ein bretonischer Krimi und wir haben die Orte besucht.

P: Ja ja, es werden viele bretonische Krimis veröffentlicht! Darunter auch ein Deutscher, der einen Krimi schreibt, über die Insel Tudy, oder Loctudy glaube ich.

A: Ja, okay. Ich kenne nur den Krimi von Kommissar Dupin. Den anderen Krimi kannte ich nicht.

P: (lacht) Ja, es gibt sehr viele. Es freut mich sehr, ich bin gerührt von diesem Austausch, weil ich es tatsächlich ganz wunderbar finde, fast 1200 km voneinander getrennt zu sein und sich dennoch austauschen zu können. Ich denke, dass viele Dinge rüberkommen. Ich denke, dass ist wie ein kleines Symbol, das wir jetzt brauchen und das ohnehin zwischen Deutschland und Frankreich existiert. Eine Brüderlichkeit. Nicht nur Zusammenhalt dieser zwei Länder. Das geht tiefer.

P: Und mich motiviert es mit meinem Deutsch voranzukommen. Ich lerne einige Wörter … also, sagen wir ich habe leider weder den Wortschatz, noch die Verben. Es kommt also nicht automatisch. Ich fange an, Deutsch zu lernen.

A: Ah, okay! und wir waren nicht oft in Frankreich aber wenn wir dort waren war es für mich sehr schwierig am Anfang zu sprechen. Ich habe einiges verstanden, das hat sich aber dann mit der Zeit … wurde es Verstehen dann immer besser und das haperte aber dann noch daran, sich intensiv auszutauschen, was ich dann doch gerne gehabt hätte, aber ja ich denke ich muss einfach ein bisschen mehr Konversation betreiben.

P: Ja genau. Das spüre ich auch. Meine Kinder sind zweisprachig. Sie sprechen untereinander immer deutsch, mit meiner Frau, und bei ihnen … gut, mit mir sprechen sie Französisch und wenn sie spielen, spielen sie auf Deutsch, sie schauen Videos auf Deutsch und sind also wirklich zweisprachig.

A: Ist ihre Frau in Deutschland geboren?

P: Nein, sie ist Französin. Aber wenn sie in Deutschland ist, dann ist das wie bei Ihnen. Man kann nicht sagen, ob sie Französin oder Deutsche ist. Sie hat keinen Akzent. Sie hat einen deutschen Akzent, nicht den französischen (lacht).

A: Wahnsinn! Das ist eine tolle Leistung, wenn man so die Sprache sprechen kann!

P: Ja und sie fangen auch an Englisch zu lernen! In der Schule und auch zuhause. Johan hat einen Freund, der Amerikaner ist.

A: Okay. Also sowas ist für mich zu schwierig. So viele Sprachen zu lernen … ich habe … Das kann ich irgendwie nicht … Bei meiner Tochter habe ich beobachtet, als sie nach einem Jahr in Deutschland wieder war, sie wusste bestimmte deutsche Wörter nicht mehr. Sie fragte mich „Mama du bist so“ und dann sagte sie das englische Wort, weil sie das deutsche Wort vergessen hatte.

P: Ja, ja, das verstehe ich gut. Ich habe Schwierigkeiten, obwohl ich mein Gedächtnis daran gewöhnt habe, Liedtexte auswendig zu lernen, die Melodien zu lernen oder für Veranstaltungen. Aber mit dem Alter fällt es immer schwerer (lacht).

A: Aber da halten einen die Kinder doch recht gut auf Trapp?

P: Ja, ja. Man muss im Rhythmus bleiben. Das ist wahr! Und es stimmt, dass mit den Kindern … zum Beispiel stand auf dem Fragebogen das Wort „Bohrer“ und ich habe gesagt: „Bohrer, was ist das?“ und meine Tochter hat gesagt: « une perceuse » (lacht).

A: Okay, gut, klasse!

P: (lacht) Dadurch lerne ich also ein paar Vokabeln! Aber es ist auch wahr, dass ich auch ein bisschen faul war. Das muss ich schon zugeben. Aber ich denke ich werde jetzt wieder motiviert sein, mich reinzuhängen!


3 Ansichten0 Kommentare

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen

Comentarios


bottom of page